Category Archives: Neue Wirtschaft / alternative economy

Postwachstumsökonomie – Befreiung vom Überflüssigen

Buchrezension

Niko Paech: Befreiung vom Überfluss – Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie, oekom Verlag München, 2012

Nikoo Paech ist einer der bedeutendsten und schärfsten Wachstumskritiker und lehrt Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg. Es gelingt ihm besonders in seinen Vorträgen sehr eindrücklich die absurde Situation der heutigen Überfluss- oder Verschwendungsgesellschaft darzustellen und plausible Alternativen aufzuzeigen. In diesem vor einigen Monaten herausgekommenen, kurz und knapp gehaltenen Praxisbuch liest sich der Abschied von einem “Wohlstandsmodell mit chronischer Wachstumsanhängigkeit” auch gut und eingängig.

Nach einer schonungslosen Darstellung der Mängel unseres heutigen Modells, das ewiges Wachstum fordert und durch Wachstumszwänge und Wachstumstreiber in dieser Teufelsspirale gehalten wird, versucht Paech einen umfassenden Entwurf oder Umriss für ein geschlossenes Konzept einer Postwachstumsökonomie darzustellen. Einige Punkte aus dem Bereich der Produktion:

  • Nutzungsintensivierung durch Gemeinschaftsnutzung
  • Verlängerung der Nutzungsdauer
  • Eigenproduktion

Weitere Bereiche wie die Subsistenz – und das ist der tolle Ansatz von Paech- werden in Zusammenhängen dargestellt. Es ist nicht möglich mit einer Massnahme oder einem Bereich alleine etwas zu verändern! Wir müssen dazu kommen  Schrumpfung, Rückbau, Weniger, Langsamer, Einfacher, etc. als positive und erstrebenswerte Vorstellungen zu betrachten.

Paech sieht ebenfalls die Rolle des Geldes, scheint jedoch noch etwas befangen darin, die enorm wichtige Rolle eines neuen Geldsystems zu erkennen. Regiogeld wird z.B. als nützlich zur Re-Lokalisierung der Wirtschaftskreisläufe gesehen, nicht die heutige Geldkonstruktion als ganzes in Frage gestellt. Hier könnte der Autor noch etwas tiefer gehen.

Auch der Lösungsindex, des Buches ist gar nicht schlecht und liegt bei 36% (38/105). Das ist eine Zahl (die wir hier übrigens zum ersten Mal postulieren), die bei einem Buch über Zukunftsfragen das Verhältnis aufzeigt zwischen der  Anzahl Seiten, die sich mit Analyse und dem Schlimmsten des Bestehenden beschäftigen, gegenüber der Anzahl Seiten, die Lösungen und Vorschläge für eine neue Welt enthalten. (Üblicherweise liegt der Index besonders bei amerikanischen Autoren unter 10%….).

Ein kleines Buch, rasch gelesen, grosse Wirkung und danach weitergegeben an Freunde, ganz nach dem Motto des Autors: Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wer weniger braucht.

Link zum Verlag

 

ENGAGE!now – Tagung

Titelzeile EngageNow

ENGAGE!now ist eine Tagung an der evolutionäre Perspektiven für Wirtschaft und Gesellschaft auf ihrem Weg zu echten Handlungen gemeinsam besprochen werden.

Donnerstag 13. Juni 2013 – ab 13:00 bis 18: Uhr an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Campus Windisch, Aula

ENGAGE!now ist Teil eines globalen Prozesses, in dem Menschen zusammenkommen, um die Vision für eine Welt zu formulieren, in der sie leben wollen. Damit geben sie der Zukunft ein Gesicht, bringen sich in Position, um sich bewusst für sie einzusetzen, sie zu planen und im engagierten Handeln zu erreichen. Die Rückbesinnung auf gesellschaftliche, kulturelle, naturgegebene und wirt- schaftliche Werte und Anliegen ist dafür eine entscheidende Voraussetzung. Grosse Potentiale und brachliegende Fä- higkeiten als Einzelne und in der Zusammenarbeit sind zu erkennen und zu aktivieren. Der Schöpfung und dem Menschen als Teil der Schöpfung ist Raum zu geben und Wege sind zu finden, um ihre Kostbarkeit zu wahren und zu schützen.

Weitere Informationen und Tagungsprogramm:
ENGAGEnow Programm

fairventure Kongress 2013

26. – 28. April 2013 in Velbert-Langenberg

Dank dem grossen Erfolg 2012 in Leipzig findet auch in diesem Jahr ein fairventure-Kongress statt, diesmal im Ruhrgebiet, in Velbert-Langenberg. Der zweite fairventure Kongress dreht sich um das Thema “Wir sind der Wandel”. Die Schwerpunkte der drei Tage sind:

  • Der Wandel ist bereits weltweit im Gang
  • Störfall Geld und Krisenmanagement
  • Vorsorge, Nachsorge, Krisenintervention

Fairventure ist auch ein “Mitmach-Kongress”, der Initiativen und Keimpunkte einer neuen nachhaltigen Welt vorstellt und fördert und durch die Inputs und Beiträge der Teilnehmenden vor und während des Kongresses mitgestaltet wird.

Ein gut gemachter Film von Jan Temmel hat die Stimmung des letzten Kongresses wunderbar eingefangen. Im Bonusmaterial finden sich einige Vorträge in voller Länge sowie Beiträge von Bernard Lietaer und Charles Eisenstein. Die DVD, sowie die Tickets zum neuen Kongress finden sich auf www.fairventure.de.

Flyer Vollversion (PDF) zum download LINK

DANACH – Symposium für Alternativen zum Wachstumszwang

16.-21. Oktober2012Allianz für unsere Zukunft

Di. 16.10. / 20:00-22:00
Do. 18.10. / 20:00-22:00
Sa. 20.10. / 13:00-22:00
So. 21.10. / 13:00-18:00

Es gibt Alternativen zum Wachstumszwang und es wird Zeit, dass diese breitere Bekanntheit erlangen und sich gegenseitig zu einer Allianz zusamenfinden. Dafür ist das Symposium DANACH in der Roten Fabrik in Zürich gedacht.

FleXibles ist ebenfalls vertreten und wird zum Thema neue Arbeitsformen (und da denken wir ja bekanntlich sehr zukunftsbezogen) etwas beitragen.

Wir freuen uns auf alle neuen oder bekannten Gesichter, die uns am Samstag und Sonntag an der Veranstaltung begegnen wollen.

Das Programm:

Symposium-Themen_Gaeste_Zeitplan

Erfolgreicher fairventure Kongress 2012 in Leipzig

Als Mitveranstaltende Organisation des fairventure Kongresses in Leipzig  können wir auf einen erfolgreichen Anlass zurückblicken. Gutes feedback zum Inhalt und zu der spannenden Mischung von Menschen und Themen kam von vielen Seiten. Bezüglich Organisation und  Infrastruktur kann an einem nächsten Kongress noch einiges verbessert werden. Die Entscheidung, mitten in einem laufenden Schulbetrieb einer Waldorfschule einen grossen Kongress umzusetzen, hat sich aber insgesamt als positiv erwiesen.

Einen guten Eindruck hatte auch unsere Präsidentin, Barbara Gut:

“Der Fairventure Kongress war eine gelungene, runde Veranstaltung; er überzeugte durch ein ganzheitliches Programmangebot. So gelang eine angeregte, herzliche Stimmung auf deren Basis ein optimaler menschlicher Austausch möglich wurde.

So wurde bspw. bei Johannes Stüttgen, in angeregter Diskussionsrunde und unter seiner kundigen und jahrelang erprobten Leitung “gemeinsames Denken” erforscht und geübt. In diesem Prozess standen eigene Überlegungen auf dem Prüfstand der Gruppenreflektion, wurden aus verschiedenen Positionen beleuchtet, ergänzt, weiterentwickelt oder in Polarität gesetzt. Kritsch wurde nachgefragt und hinterfragt, denken als ein gemeinsamer Prozess begriffen, der sich auch schwierigen Fragen und unangenehmen Gefühlen stellt, ja stellen muss. Gemeinsames Denken als, ich möchte fast sagen, sinnlich erfahrbares Phänomen, schuf eine inspirierende Atmosphäre, eine geistige Intimität die nicht in Gleichschaltung führt, sondern in die Anerkennung und Wertschätzung der Verschiedenheit, ja in die Erkenntnis, dass diese Verschiedenheit hilft komplexe Zusammenhänge, Abläufe oder Begriffe ganzheitlicher zu erfassen und zu verstehen. Die Anstösse und Anregungen dieser Runden erfuhr ich als nachhaltig bereichernd.”

Den ausführlichen Kongressbericht von Veronika Spielbichler finden Sie beim Unterguggenberger Institut in Wörgl Link.

Weitere Informationen und Inhalte direkt auf der Homepage www.fairventure.de

Ein Rückblick aus der Zukunft

brandaktuell zum Jahresrückblick 2011, von Dr. Leete, Arzt und Romanfigur im utopischen Roman Ein Rückblick  2000-1887 von Edward Bellamy*):

“Ich meine”, bemerkte Dr. Leete, als wir von der Speisehalle nach Hause schlenderten, “dass kein Tadel die Menschen Ihres den Reichtum anbetenden Jahrhunderts schärfer getroffen haben würde, als die Behauptung, dass sie nicht verstanden, Geld zu machen. Nichtsdestoweniger ist eben dies das Urteil, das die Geschichte über sie gefällt hat. Ihr System der unorganisierten und einander bekämpfenden Industrien war in nationalökonomischer Hinsicht ebenso thöricht, wie es in moralischer verabscheungswürdig war. Selbstsucht war ihre einzige Wissenschaft und in der industriellen Produktion ist Selbstsucht Selbstmord. Die Konkurrenz, welche der Instinkt der Selbstsucht ist, ist nur ein anderes Wort für Zersplitterung der Energie, während die Vereinigung das Geheimnis leistungsfähiger Produktion ist: und nicht eher, als bis der Gedanke der Vermehrung des Privatreichtums dem Gedanken der Vermehrung des Gesamtvermögens platz macht, kann die industrielle Vereinigung verwirklicht werden und die Erwerbung von Reichtum in Wahrheit beginnen. Selbst wenn das Prinzip der vollkommenen Gleichstellung aller Menschen nicht die einzig humane und vernünftige Grundlage für eine menschliche Gesellschaft wäre, so würden wir dasselbe dennoch als nationalökonomisch nützlich aufrecht erhalten, da wir sehen, dass, solange nicht der zersetzende Einfluss der Selbstsucht unterdrückt ist, kein wahres Zusammenwirken der Industrie möglich ist.”

 

*) Bellamy, Edward (1888): Looking backward 2000-1887, siehe auch unter Wikipedia.

Nach mir die Gesundheit?! – Veranstaltungsreihe in Brugg/Windisch

Menschen und Systeme unter wirtschaftlichem Druck

Der neue Zyklus der Ringvorlesung zu Themen der Nachhaltigkeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, hat bereits begonnen. Ein Hinweis darauf lohnt sich aber trotzdem, denn es stehen noch einige spannende Referate auf dem Programm:

Gesundheit verstehen wir meist individuell für unseren Körper. Dieser kann jedoch nur gesund sein, wenn der Boden, das Wasser und die Luft gesund sind. Und wir er- warten Arbeitsplätze und Arbeitszeiten, die uns nicht krank machen. Wirtschaft und Finanzsystem sollen dem Menschen dienen, und nicht auf seine und andere Kosten wirken. Zeitdruck, Finanznot und Beziehungsarmut setzen den Menschen zu. Gesundheit und Nachhaltigkeit liegen nahe beieinander. Was krank macht, kann nicht dauerhaft sein. Namhafte Referentinnen und Referenten präsentieren ihre Sicht auf ausgewählte Gesundheitsaspekte in Wirtschaft, Technologie und Gesell- schaft – gestern, heute und morgen.

Das detaillierte Programm

Kongressankündigung: Gemeinsam für eine neue, faire Wirtschaft

Am 7. und 8. Juni 2012 wird in Leipzig ein kooperativ erarbeiteter Kongress für die Wirtschaft von Morgen stattfinden. FleXibles ist dabei ein offizieller Partner der veranstaltenden Genossenschaft COINSTATT und arbeitet mit in Organisation und bei den Inhalten:

fairventure2012
Mehr als Geld: Wirtschaft gestalten
Gemeinsam für eine neue, faire Wirtschaft

Bereits konnten wichtige Referentinnen und Referenten gewonnen werden und eine internationale Vernetzung ist in Gange gebracht.

Direkter Link zur Veranstaltung

Jetzt Buchen zum Vorzugspreis!

Bereits jetzt können Eintrittskarten zum Vorzugspreis von € 90 bezogen werden. Damit geben Sie der Veranstaltung schon jetzt mehr Schub und sichern sich einen Platz. Wenn Sie ein Ticket kaufen wollen, benutzen Sie bitte folgenden Link zum amiando-Ticketshop  TICKET-KAUFEN

Das Ziel von fairventure

Worauf es bei der Verwirklichung einer neuen, fairen Wirtschaft ankommt, ist, die Fülle des bislang erarbeiteten Wissens sichtbar und zugänglich zu machen. Dazu gehört, dass für ExpertInnen Möglichkeiten für Verständigung und Vernetzung und für Interessierte Gelegenheiten zur Information und zur Beteiligung geschaffen werden.

-In den Monaten bis zur Veranstaltung in Leipzig fließen Informationen und finden Begegnungen statt. JedeR kann die fairventure-Themen im eigenen Umkreis diskutieren und bewegen.

-Am 07. und 08. Juni 2012 finden beim fairventure-Kongress in Leipzig Begegnungen statt, die die Initiativkraft von Einzelnen und von Gruppen sichtbar machen und verstärken.

FleXibles Projektzentrum – Dienstleistungen für Organisationen

In eigener Sache:

Seit ca. zehn Jahren unterstützt unser Dienstleistungsbereich FleXibles Projektzentrum entwicklungsbereite Unternehmungen und Organisationen professionell bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und bei der Gestaltung ihrer Zukunft. Z.B. in den Bereichen:

  • Innovationen und Neugestaltung
  • Konzepte und Studien
  • Finanzierungsfragen, Fundraising
  • Strategie- und Organisationsentwicklung
  • Management auf Zeit
  • Bildungseinheiten, Referate

Grosse Erfahrung bringt das Projektzentrum bei der Bearbeitung von anspruchsvollen und neuartigen Vorhaben, bei der Gründung neuer Organisationen und bei Struktur- und Strategiefragen mit. Zuoberst stehen sicherlich die Kernthemen von FleXibles: Arbeit – Geld – Wirtschaft – Neu Denken. Aber auch Projekte aus dem Umwelt-, Bildungs- und Sozialbereich oder aus Entwicklungshilfe und biologischer Landwirtschaft wurden schon erfolgreich durchgeführt.

Mit einem Netzwerk von Partnerorganisationen und Fachleuten können auch internationale Projekte bearbeitet werden.

Weitere Auskünfte oder Referenzen können zur Verfügung gestellt werden. Anfragen bitte direkt unter pz@flexibles.ch

Fundierte Auseinandersetzung mit komplementärer Ökonomie

Buchrezension

Tauschringe und Marktwirtschaft

Eine ökonomische Analyse lokaler Komplementärökonomien

von Eva-Maria Hubert

(Duncker & Humblot  Verlag Berlin, 2004, Reihe Beiträge zur Verhaltensforschung, Heft 43)

Die bereits 1959 gegründeten wissenschaftliche Buchreihe “Beiträge zur Verhaltensforschung“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine “den lebensweltlichen Prozessen entrückte Volkswirtschaftslehre“ mit erfahrungswissenschaftlichen, auf dem real beobachteten Verhalten der Menschen in der Wirtschaft beruhenden Ansätzen zu konfrontieren. Dieses löbliche Unterfangen hat vor einigen Jahren auch zu einem interessanten Band über Tauschringe und lokale Komplementärökonomien geführt.

Es handelt sich dabei um eine Disseratation von Eva-Maria Hubert an der Universität Hohenheim. Die Autorin stellt die wichtige Frage ob Tauschringe einen positiven Beitrag zur Bewältigung sozio-ökonomischer Probleme leisten können und wie dieser Beitrag auch ermittelt werden könnte.

Der einführende Teil behandelt Grundlagen und Methode, wie die Tauschringe und komplementäre Währungssysteme überhaupt wirtschaftlich erfasst werden könnten. Das postulierte Modell basiert auf der Vorstellung einer geschichteten Wirtschaft, die sich in einen entgeldlichen und einen unentgeldlichen Sektor, die noch weiter differenziert werden, aufteilt. Es wird danach versucht, mittels summarischer Verfahren ein simultanes Gleichungssystem für die Erfassung des wirtschaftlichen Gleichgewichts herzuleiten. Dieser Ansatz hat sicher seine volkswirtschaftliche Berechtigung, müsste aber auch hinterfragt werden, da er nach wie vor auf der wirtschaftlichen “Neutralität des Geldes“ aufbaut. Gerade hier setzen ja die meisten Komplementärwährungen ein, deren Konzeption zumeist vehement auf die “Nichtneutralität“ des Geldes hinweist.

Dafür ist der ausführliche zweite Teil des Buches ohne Vorbehalt zu empfehlen:  Die historische Entwicklung und Herkunft der Tauschringe und der lokalen Komplementärökonomie wird anhand von folgenden Vordenkern sehr gut hergeleitet und illustriert:

  • Silvio Gsell (1862-1930)
  • Irving Fisher (1867-1947)
  • Emil Lederer (1882-1939)
  • Frank Dunstone Graham (1890-1949)
  • Bernard A. Lietaer (*1942)

Insbesondere Lederer und Graham sind zwei eher unbekannte Grössen, deren Beitrag aber dennoch sehr wichtig war. Durch folgende interessante Beispiele über Vorläuferformen von Tauschsystemen wird das Thema dann weiter vertieft:

  • Das Schwundgeld-Experiment von Wörgl 1932/33
  • Die Erwerbslosenbetriebe Berlin (ca. 1920/30?)
  • Die N.D.A. Natural Development Association  1932 (nordamerikanische Selbsthilfe-Bewegung)
  • Die Süddeutschen Tauschringe 1945 (Tauschring in Gross-Stuttgart)

Besonders interessant und lesenswert sind auch hier die wenig bekannten Beispiele aus Berlin und Stuttgart, sowie die N.D.A. und die nachfolgenden Ausführungen zu den aktuellen Erscheinungsformen von Tauschsystemen.

Die Ökonomische Analyse, die den dritten Teil des Buches ausmacht, gibt viele wertvolle Hinweise auf Funktionsweise und Strukturen von Tauschringen. Der Versuch, einer gesamtwirtschaftliche Wirkungsanalyse, wird qualitativ gut gelöst. Da die Tauschsysteme noch marginale Erscheinungen “im Markt“ sind, lassen sich diese Effekte jedoch kaum überprüfen.

Im Abschluss der Arbeit weist die Autorin auch auf die rechtliche Situation der Systeme hin. Ihr Plädoyer für eine “Legalisierung“ und Anerkennung der Tauschringe als Graswurzel-Ökonomie kann dabei nur voll unterstützt werden und ist leider bis heute nicht umgesetzt.

Das Buch ist für Fachleute mit einem soliden Hintergrund in Volkswirtschaft gut lesbar und enthält ein Bündel gut aufgearbeiteter historischer Anregungen. Der gezeigte Modellansatz ist bedenkenswert müsste aber noch weiterentwickelt werden. Auch für interessierte Laien ist das zentrale Kapitel zur historischen Entwicklung wertvoll und ohne weiteres gut lesbar.

Auf dem Netz finden sich weitere Texte von Eva-Maria Hubert, die sich als Expertin in Belangen der Komplementärökonomie etabliert hat. Sie ist auch Mitglied des Forschungsnetzwerks Money Network Alliance (MonNetA) von Prof. Margrit Kennedy

Das Buch ist erhältlich direkt beim Verlag:

Duncker&Humblot

oder bei

Amazon.de

Weiterführende Links:

www.monneta.org